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Nicht alltägliche musikalische Begegnung

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Friedrichshafen / sz - Zu ihrem ersten Kooperationskonzert haben die Musikschulen Friedrichshafen und Meckenbeuren am Sonntag ins Graf-Zeppelin-Haus geladen. Unter dem Titel "music meets Musik" spielten das Jugendsinfonieorchester Friedrichshafen unter der Leitung von Christian Cöster und die Blue Notes Bigband Meckenbeuren unter der Leitung von Richard Nickel.

Verkaufsoffener Sonntag und strahlender Sonnenschein hatten ganze Heerscharen nach Friedrichshafen gelockt, Stadt und Tiefgarage waren voll. So wurde der Konzertbeginn eine Viertelstunde verschoben, was der Bigband eine längere Spielzeit bescherte. Kein Problem für Richard Nickel und seine 18-köpfige Band von Erwachsenen und Jugendlichen. Mit "Rock around the Clock" fingen sie fetzig an und präsentierten ein Programm vom Spiritual über Traditionals bis Mackie Messer. Bevor der Haifisch Zähne zeigte, war die Frage: "Was hätten wir noch?" Schnell in den Noten geblättert und flink wurden "Night and Day" und "Summertime" eingeschoben.

Ein dynamisches Vorspiel, dem das Jugendsinfonieorchester nicht Paroli bieten konnte. Denn bei dieser musikalischen Begegnung sollten verschiedene Aspekte und Stilrichtungen zu Wort kommen. Da war der Auftakt des Sinfonieorchesters mit Haydns Notturno in G-Dur natürlich um vieles ruhiger. Man spürte den Gestaltungswillen, aber auch, dass die Orchestermitglieder noch sehr jung und teils noch etwas zaghaft sind. Gut gelang das heitere Presto-Andante mit seinem schönen Oboen-Solo. Kompliment an die Holzbläser, die hier nur solistisch vertreten waren. Eine ganze Riege von Blechbläsern kam zu Ralph Vaughan Williams’ "English Folk Suite" hinzu. Voller und zupackender war nun das Spiel. Auf einen forschen Marschrhythmus folgten harmonische Themen in Klarinette und Oboe. Die Streicher legten einen feinen Klangteppich unter ein pastorales Oboensolo, ehe die Suite mit einem wirbelnden Marsch endete. Tiefes Atmen und Pulsieren bestimmte den ersten Teil von Joachim Reisers "Rock für Strings and Winds", nervöse Kurzschrittigkeit den "Bassbiss".

Wenn Partner ineinander fließen

Dann das eigentliche Ereignis des Konzerts: die Uraufführung von Alfred Emmelmanns Werk für Bigband und Jugendsinfonieorchester. Der Titel "Glückliche Tage, frohe Stunden" charakterisiert treffend das beschwingte, tänzerische Stück, für das beide Orchesterleiter vor ihren jeweiligen Ensembles stehen. Es wird ein spannendes, melodisches Miteinander. Mit einem langsamen Teil gehen die Sinfoniker voran, dann setzt mit mitreißender Power die Bigband ein, deckt fast den Streicherteppich zu. Da erklingt im Sinfonieorchester ein Flötenthema, sachte schleicht sich die Bigband hinzu. Besonders schön ist, wenn beide Partner ineinander fließen. Immer prickelnder wird die Musik, wird zur Tanzmusik, die die Füße wippen lässt. Ein Werk, das wohl noch weitere Aufführungen erleben wird.

Am Sonntag, den 26. April wird das Konzert in der Stiftungskirche St. Maria in Meckenbeuren-Liebenau wiederholt. Beginn 17 Uhr.


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